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SOFT SPOT SHOTS

Janine Eggert 
Sibylle Jazra
Marte Kiessling
Renata Palekcic

Eröffnung 14|09|2018 - 19 Uhr

 

Nüchtern betrachtet, ist Erinnerung der entkoppelte Gedanke an ein Ereignis, welcher ein unsichtbares Eigenleben beginnt. In dem Moment, da der Gedanke sich von seinem Ursprung unabhängig macht, wird er real, hinterläßt er Spuren. Inwiefern schreibt sich Erinnerung in Objekte ein, die uns umgeben, in den Körper, in das Gedächtnis von Physis und Raum? „soft spot shots“ verhandelt Fragen zu körperlicher Einschreibung in Materialien, transgenerationaler Weitergabe von Erfahrungen sowie neuen Formen und möglicher Umdeutung kultureller Techniken.

Renata Palekcics wichtigstes Erfahrungsmoment und zentraler Reflexionsgegenstand ist das Reisen, auf welchem sie geologische Formationen und organische Wucherungen sammelt. In der im Künstlerhaus Faktor gezeigten Installation hat sie über wiederkehrendes Schneiden, rasterartige, verdichtete Strukturen aus Papier geschaffen, die eine eigene, begehbare Welt entstehen lassen.

Marte Kiessling konstruiert ein humorvolles Narrativ, welches das Rollenbild der Frau in vorherigen Jahrhunderten seziert und dessen transgenerationale Auswirkungen untersucht. In der Ausstellung wird ihre Videoarbeit „Across China“(2016) gezeigt, die mittels Originaltexten und zeitgenössischen Abbildungen die Reise ihrer Urgroßmutter Ilse Filchner im 19. Jahrhundert durch China erzählt.

Sibylle Jazra verbindet in ihren Arbeiten gesellschaftliche und persönliche Kontexte zu einem Gefüge, das sich über materielle und biografische, persönliche wie kollektive Referenzen mitteilt. Sie zeigt jüngste Textilarbeiten, mit denen sie über Techniken der Zerstörung, wie Schneiden und Reißen, eine gesellschaftliche Stimmung aufgreift, die mit Verschwörungstheorien und Untergangsszenerien das Ende der vorherrschenden Ordnung beschwört.

Janine Eggert setzt sich in der Kombination aus Skulptur, Film und Druckgrafik mit dem Spannungsfeld zwischen reiner Funktionalität und ästhetischer Bedeutung von Formen auseinander. Die ästhetische Form wird zum Gegenentwurf zu Funktionszuweisungen, ökonomischen Anforderungen und Herrschaftsstrukturen, wenn diese in grellen Farben und kunsthandwerklich besetzten Materialien von ihr umgesetzt werden.

Ausstellung vom 15. bis 20. September 2018

Öffnungszeiten täglich 15 - 19 Uhr (montags geschlossen)


Finissage und Künstlergespräch:

Donnerstag, 20. September 2018, 19 Uhr
Vanessa Nica Mueller im Gespräch mit den anwesenden KünstlerInnen

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